Eine Gruppe der  Katharsis-Chroniken

Gangrel

Es heisst, dass die Gangrel durch ihre besondere Verbundenheit mit der Natur und den Tieren auch dem Tier in sich selbst näher stehen und gelernt haben es auch besser zu meistern. Die meisten von Ihnen ziehen die Existenz auf freier Wildbahn dem intriganten Spiel der Vampirgesellschaft in den Städten vor. Die wenigen, die sich einmischen, tun es oft um sich ihre individuelle Freiheit und ihre Selbstbestimmung zu gewährleisten. Dieses Verhalten wird meist von den anderen Clans akzeptiert. Mit unter sicher auch, da die Gangrel aufgrund ihrer Formwandlerfähigkeiten mit zu den gefährlichsten Nahkämpfern unter den Vampiren zählen.

Im Clan des Tieres gibt es zwei grundlegende Strömungen. Zum einen gibt es jene Traditionalisten, welche nach wie vor ländliche Gegenden den Städten vorziehen. In ihnen ist der alte Glaube noch stark. Der Mystizismus und vorallem der Natur- und Geisterglaube ist noch immer von Bestand, zumindest unter den Älteren. Es soll sogar „Stämme“ von Gangrel geben, die eigene Schutzgeister anbeten oder in Kriegszeiten wilde Bemalungen auflegen.

Jedoch ist in den Städten eine junge Generation von Gangrel entstanden, die oft mehr Ähnlichkeit mit den Brujah besitzen, als mit den naturgläubigen Wanderern der Wildnis. Ähnlich den „Kulturfolgern“ unter den Tieren verinnerlichen diese Gangrel die Überlebensprinzipien von Hunden, Füchsen, Tauben,Turmfalken, Eulen, Raben, Ratten, Mardern, Waschbären und anderen Stadttieren. Einige von Ihnen siedeln sich in der Szene der Obdachlosen und Punks an, andere schwelgen geradezu in ihrer „stadthaftigkeit“, was nicht selten zu Konflikten mit dem Rest des Clans führt. Städtische Gangrel findet man in nahezu allen gesellschaftlichen Schichten wieder.

Gangrel leben nach dem „Recht des Stärkeren“, sie sind der personifizierte Darwinismus. Ist man zu schwach, überlebt man nicht lange. Einem Gangrel wird von dem Moment seiner Erschaffung an absolut nichts geschenkt. Oft werden neue Gangrel kommentarlos und überraschend erschaffen, um dann den jungen Vampir ohne jegliche Erklärung sich selbst zu überlassen. Überlebt ein junger Gangrel von sich aus mindestens das erste Jahr, wird er meist offiziell in den Clan aufgenommen.

Unter den Gangrel kommt es immer wieder zu Rangfolgekämpfen, Futterneid oder Meinungsverschiedenheiten, was oft in Gewalt ausartet. Auch wenn sie sich oft schlagen, töten sich Gangrel nur selten untereinander, da dies das Rudel, den Clan selbst, schwächen würde.

Die Gangrel sind Wanderer zwischen den Welten. Rastlos, still, beobachtend. Die Gangrel haben für gewöhnlich keine festen Führer, aber hier, in Deutschland, im Herzen Europas, wandeln noch einzelne Ahnen umher, die in früheren Tagen als Götzen und Götter angebetet wurden.

Clan Gangrel besteht aus Individualisten, Einzelgänger und Überlebenskünstlern. Jeder einzelne liebt seine Freiheit und Selbstbestimmung. Das macht es dem Clan auch sehr schwer sich auf gemeinsame Ziele zu einen. Ab und an geschieht es, dass sich Gangrel gruppieren und gemeinsame Zeile verfolgen, doch Aufgrund ihrer Natur haben diese Rudel nie lange Bestand.

Gangrel kriechen nicht. Sie sind höflich, aber stolz. Respektvoll aber nicht unterwürfig.

Gangrel-Neonaten sind sehr allein, und das nicht immer absichtlich. Die Welt der Vampire ist den Neonaten von Clan Gangrel noch sehr fremd. Viele kennen nicht einmal alle Clane, und vieles wissen sie nur vom Hörensagen. Das einzige, worauf sich ein Neonate verlassen kann, ist er selbst. Bündnisse und Freundschaften bleiben distanziert, denn du weißt: Im Zweifel bist du auf dich gestellt, und für jeden Freund, den du hast, kommen dessen Feinde gratis mit dazu. Über die Ancillae und Ahnen des Clanes wissen die Neonaten meist nichts, sind aber dankbar, wenn ihnen Rat zuteil wird.

Am stärksten von allen begreifen die Gangrel die natürliche Ordnung des Lebens. Ebenso wie sie ein tiefes Verständnis für die bestienhafte vampirischen Natur entwickeln, verspüren sie auch einen starken Drang nach Harmonie mit den Gesetzen der ursprünglichsten und natürlichsten Form des Lebens. Die natürliche Ordnung, die Domäne anderer und ihre eigene gilt es zu ehren.

Die Clandisziplinen sind: Gestaltwandel, Seelenstärke, Tierhaftigkeit